Das Gleis 1 bietet fünf männlichen Jugendlichen (Schulabgänger) im Alter von ca. 16 Jahren vorübergehend einen Platz in einer Wohngemeinschaft an, wenn sie sich in ihrem gewohnten Umfeld nicht mehr zurechtfinden bzw. nicht mehr angemessen, oder positiv gefördert werden können. Ziel des Projekts ist es, dass die Jugendlichen mit der Zeit genug selbständig sind, so dass sie in eine Aussenwohnung ziehen können. Die Wohngemeinschaft befindet sich im alten “Bahnhöfli” in Rafz, das vom Brückenangebot des Vereins jugendschiffe.ch gemäss den Bedürfnissen des Gleis 1 umgebaut wurde. Die Wohngruppe wird jeweils am Morgen, Mittag und Abend von den Mitarbeitern betreut, in der Nacht besteht bei Bedarf ein Pikettdienst.
Der Aufenthalt im Gleis 1 ist in drei Module gegliedert, die sich in ihrer Betreuungsintensität unterscheiden: Im Modul 1 wohnen die Jugendlichen in einem eigenen Zimmer im alten “Bahnhöfli” und werden in lebenspraktischen Bereichen und Haushaltsarbeiten geschult. Das Zusammenleben wird mit einer Hausordnung geregelt. Gleichzeitig arbeiten die Jugendlichen in einem externen Betrieb drei bis fünf Tage die Woche im Rahmen einer Lehrstelle (inkl. Berufsschule), oder eines Praktikums und werden angemessen entlöhnt. Ebenfalls möglich ist es, in eine externe Schule zu gehen, oder die interne Schule zu besuchen, um individuelle Lernlücken zu schliessen und für das Berufsleben besser gewappnet zu sein. Diese verschiedenen Beschäftigungen dienen dazu, dass die Jugendlichen einen geordneten Tagesablauf haben.
Die Mitarbeiter des Gleis 1 arbeiten, wo es erforderlich ist, eng mit den Arbeitgebern und Lehrern zusammen; auch in Krisensituationen, wo alle Beteiligten so gut wie möglich begleitet werden. Jede Woche wird die aktuelle Situation nach einem bestimmten Schema und den individuellen Lernzielen der Jugendlichen ausgewertet. Hierbei sind gute Resultate für die Überführung ins nächste Modul unabdingbar.
Hat der Jugendliche schon nach dem Modul 1 eine genügend hohe Selbständigkeit und gute Eigenverantwortung erreicht, kann er direkt ins Modul 3 einsteigen, indem er in einer Aussenwohnung alleine oder mit einem Kollegen wohnt und von den Pädagogen nur noch punktuell betreut wird. Die Wohnung wird regelmässig kontrolliert.
Ist der Jugendliche nach Abschluss des Moduls 1 noch nicht weit genug, lebt er während des Moduls 2 unter gleichen Bedingungen weiterhin im “Bahnhöfli” bis seine bereits erlangten Kompetenzen so weit gefestigt sind, dass er sie im Modul 3 unter Beweis stellen kann.
Projektziel
Die Anschaffung eines Kleinbusses für den täglichen Gebrauch und den Transport der Jugendlichen.